Museum | Architektur
Von der Gründerzeit in die Moderne
Der Vorgängerbau am Hansaring (1913–44)
Das von dem Architekten Franz Brantzky (1871–1945) geplante Museum für Ostasiatische Kunst eröffnete 1913. Es schloss an den Gebäudekomplex des Museums für Kunst und Gewerbe und des Schnütgen Museums am Hansaring an. Mit der Raumgestaltung und Vitrinenausstattung wurde der aus Wien stammende Architekt Josef Frank (1885–1967) beauftragt. Zusammen mit Josef Hoffmann (1870–1956) gehörte er zu den Initiatoren des 1912 gegründeten österreichischen Werkbundes. Die Inneneinrichtung des Kölner Hauses war radikal modern. Die Objekte wurden schmucklos vor weißen Wänden präsentiert; freistehend platzierte Vitrinen und Sockel luden dazu ein, die Objekte von allen Seiten zu betrachten. 1944 fiel das Museum den Bomben des Zweiten Weltkriegs zum Opfer.
Der 1977 eröffnete Neubau am Aachener Weiher
Der Neubau am Aachener Weiher entstand nach den Plänen des japanischen Architekten und Le Corbusier-Schülers Kunio Maekawa (1905–1986). Er setzt sich aus schlichten Kuben zusammen, die um einen japanischen Innengarten gruppiert sind. Der Bildhauer Masayuki Nagare (geb. 1923) gestaltete ihn in Anlehnung an Zen-buddhistische Gärten, die als kosmische Miniaturlandschaften ein Sinnbild des Makrokosmos darstellen. Die Insel im Bassin des Aachener Weihers (vor der Museumsterrasse) wie auch die darauf platzierte Granitskulptur Fahne im Wind stammen ebenfalls von Nagare. Die Symbiose von japanischer Architektur, Gartenästhetik und ostasiatischer Kunst machen das Kölner Haus zu einem markanten, unverwechselbaren Ort der Begegnung mit fernöstlicher Kultur. Für die Realisierung des von Maekawa entworfenen Baus zeichnete der Kölner Architekt Joachim Jacobs (1927–2012) verantwortlich. Professor Wolfgang Döring (1934), RWTH Aachen, konzipierte das Mobiliar.
Die Erweiterung der Ausstellungsflächen 1994/95
1994/95 wurde das Museum erweitert. Der ursprüngliche Bürotrakt hinter dem Innengarten wurde in Ausstellungsflächen umgewandelt und die Verwaltung zog in das erste Geschoss. Durch diese Maßnahme entstand ein zusammenhängender Ausstellungsrundgang, der ausgehend von dem weiträumigen Eingangsfoyer um den japanischen Garten führt. An der Museumserweiterung wirkte wiederum Architekt Joachim Jacobs mit; Jürg Steiner zeichnete für die Inneneinrichtung und Vitrinengestaltung verantwortlich, Robin Uber entwickelte das Konzept der Lichtgrids. Als Urheber des Gartens reiste außerdem Masayuki Nagare aus Japan an. Sein Anliegen war es, den Garten von verschiedenen Dekorelementen, etwa einer kleinen ziegelgedeckten Mauer und einer Steinlaterne sowie einigen Sträuchern und Bäumen zu befreien, die er auf Drängen der Japan Foundation in den 1970er Jahren in sein Konzept eingearbeitet hatte.
In Japan stehen zahlreiche Maekawa-Bauten unter Denkmalschutz und sein Museum für Westliche Kunst im Ueno-Park in Tokyo wurde 2011 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Seit 2012 steht auch das Kölner Haus mit seinem Innengarten, dem Foyer und den Ausstellungsräumen ebenso wie der Esplanade unter Denkmalschutz.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 11–17 Uhr
1. Donnerstag im Monat
11-22 Uhr (ausgenommen Feiertage)
Von Weiberfastnacht bis Karnevalsdienstag geschlossen (27.2. bis 4.3.2025)
am 24., 25., 31.12 und 1.1. sowie am Tag des Köln-Marathon geschlossen mehr
Eintrittspreise
€ 9,50 / € 5,50
Wegen Ausstellungsumbau gilt bis 29.11. ein ermäßigter Eintrittspreis von € 7,50 / € 4,50
KölnTag jeden ersten Donnerstag im Monat (Feiertage ausgenommen): freier Eintritt für alle Kölnerinnen und Kölner (mit Nachweis)
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Anfahrt
Öffentliche Verkehrsmittel: Straßenbahn Linien 1 und 7 sowie Bus Linie 142 bis Haltestelle „Universitätsstraße“
Parkplatz am Museum
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Barrierefreiheit
Das Museum ist Barrierefrei. Behindertentoilette vorhanden.
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Museum für
Ostasiatische Kunst Köln
Universitätsstraße 100
50674 Köln
Kasse 0221.221-28617
mok@museenkoeln.de
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